Bienen - Imker - Honig - Information
Sie interessieren sich für meinen Honig und wollen nun wissen, welcher Honig das ist, woher er stammt, wie sie ihn lagern sollen usw.
Wie entsteht Honig?
Bienen tragen Blütensäfte (Nektarien) und Pflanzensäfte ein und wandeln diese Säfte durch Eindicken, Umtragen und Einlagern in Honig um. Zum richtigen Zeitpunkt geschleuderter, und sorgfältig abgefüllter Honig ist daher das natürlichste Nahrungsmittel, das wir kennen. Honig hat durch seine vielfältigen Bestandteile Heilkräfte, er stärkt das Herz, die Nerven, er sorgt für die Blutreinigung und aktiviert die Abwehrkräfte gegen Infektionen wie Grippe, Entzündungen u.v.a.m.
Welche Honigsorten gibt es bei uns, welcher ist der Beste?
Bienen fliegen im Umkreis von 3 km von ihrem Bienenstand und suchen die ihnen genehmen zuckerhältigen
Säfte. Der Mensch kann sie kaum beeinflussen. Jedes Volk sucht sich seine
Honigquellen selbst, daher hat auch jedes Volk seinen eigenen Honig. Nachdem sie vom gleichen Standort aus, im selben Gebiet Nektar sammeln, sind die Unerschiede von Volk zu Volk meist auch nur sehr gering, aber doch bei jedem etwas anders.
Honig ist umso wertvoller, je verschiedenartiger die eingetragenen Blüten- und Pflanzensäfte sind. Bei uns gibt es neben den wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen (Schätzungsweise 60 % wird Mais angebaut)
aber doch auch noch Wald mit seinen Rändern und Lichtungen, Wiesen und Aulandschaften, Obst und Gemüsegärten, Weingärten und Hohlwege mit ihren Sträucherböschungen. Dies alles mit den verschiedenartigsten Straeuchern und Blüten. Von den verbleibenden anderen landwirtschaftlichen Kulturen bringen einige auch dem Imker etwas. das wären etwa Raps, Sonnenblumen, Klee, Phazelia, Senf, Buchweizen, Kürbis u.a. In den letzten Jahren wurden auch noch andere Kulturen versucht: Sojabohnen, Ackerbohnen und auch Hirse habe ich schon gesehen.
In der Werbung liest man manchmal "kaltgeschleudert “. Früher war das bei allen Imkern so. Bei mir, mit den wenigen Völkern, ist das noch immer so. Die vollen Honigwaben werden entnommen und sofort 50 m weiter in einem geschlossenen Raum geschleudert. Der Honig hat bei der Schleuderung noch immer die Bienenstock-Temperatur.
Vor allem bei größeren Imkereien mit vielen Völkern und verschiedenen, manchmal auch etwas weiter entfernt auseinander liegenden Standorten, geht das nicht mehr so. Die Waben werden entnommen, zum Schleuderort gebracht, dort in einem kleineren Lagerraum zwischengelagert, den Raum mit Temperatur-Regulierung auf Schleudertemperatur gehalten, und so bald als möglich in den nächsten Tagen geschleudert. = “warmgeschleudert".
Ich schleudere den Frühjahrshonig,
der die Frühjahrsblüher, die Obstblüte, den Löwenzahn, etwas Kastanie vor allem
aber Raps enthält. Dies ist in der 2. Maihälfte.
Dieser Honig ist fast weiß, kristallisiert
aus und wird vor dem Abfüllen durch Rühren cremig, daher der Ausdruck "Cremehonig".
Er hat gegenüber den anderen Honigsorten den Vorteil, daß er bei der Verwendung nicht mehr flüssig ist, sondern sich cremig streichen lässt und man daher bei kleineren Kindern weniger Patzerei hat. Diesen Honig etwas kühler stellen.
Honig der flüssig bleiben soll, an einem warmen Platz in einen Küchenschrank stellen. Auf Vorrat gekaufter Honig sollte im Keller kühl gelagert werden.
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Bei uns ist ein richtiges Akaziengebiet (Akazie = ist eigentlich Robinie). In den uns umgebenden Hügeln sind fast überall kleine Akazienwälder. Sie stehen nicht nur auf den Südhängen, sondern sind teilweise auch gegen Norden gerichtet. Dadurch ergibt sich auch eine längere Blühphase für die Akazie. Kälte- und Regenperioden werden dadurch etwas abgefangen. Ich habe noch jedes Jahr Akazienhonig bekommen. Nach der Akazienblüte, in den letzten Jahren blueht nun in dieser Zeit auch die Kastanie, auch der Klee und die Wiese bluehen jetzt. Die Kastanie hat frueher gleich nach der Akazie geblueht. Das hat wahrscheinlich auch mit der Klima-Veränderung zu tun, die Kastanie blüht jetzt bereits vor der Akazie?? Kastanie = Flachwurzler, Akazie = Tiefwurzler?? Geschleudert wird etwa in der 1. Junihälfte. Dieser Akazienhonig ist goldgelb, fast durchsichtig und dünnflüssig, er hat einen sehr feinen, milden Geschmack und kristallisiert lange nicht aus. Er ist die Honig-Spezialität aus Niederösterreich.
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Manches Jahr etwas mehr, manches
Jahr etwas weniger, honigt auch der Wald und man
erhält den begehrten Waldhonig. Durch das Fichtensterben in den vergangenen
Jahren gibt es in unserem Gebiet leider keinen reinen Waldhonig mehr. Unter Waldhonig versteht man üblicherweise Fichten- oder Tannenhonig.
Was es
bei uns gibt, ist ein Waldblütenhonig.
Dieser ist zwar nicht so dunkel wie der Fichten- oder Tannenhonig, wird aber von vielen Leuten wegen seines ausgeprägten,
etwas herberen Geschmackes sehr geschätzt. Er wird für Kleinkinder und
ältere Menschen weniger empfohlen. Nachdem in dieser Zeit auch die Linde, der
Liguster, der Wein und
die Phazelia blüht, sind auch diese
Pflanzensäfte darin enthalten. Sehr oft ist auch Blatthonig dabei. Im Flugradius meiner Bienen sind jetzt auch einige wenige Äcker mit neuer Pflanzung dabei: Ackerbohnen, Sojabohnen und auch Hirse. Auch diese Pflanzensäfte sind in diesem Honig dabei, und geben diesem Honig auch einen leicht veränderten Honig-Geschmack.
Ich habe erstmals 2005 einen Bienenstock direkt in den Weingarten in Ahrenberg gestellt. Rundum sind dort nur Weingärten-(Siehe Flugaufnahmen Korkenzieher).
Am Seelackenberg und in der Ahrenberger Kellergasse sind sehr viele Linden. Der Weingarten ist nur ca 4 km von meinem Heimstand entfernt. Zu meiner Überraschung habe ich von dort einen ganz anderen Honig bekommen, obwohl er zum gleichen Zeitpunkt geschleudert wurde, als der Hasendorfer Waldblütenhonig.
Der Honig von dort besteht aus Waldblüten, Linde und Weinblüte. Farblich ähnlich dem Akazienhonig, jedoch dünnflüssiger und mit wesentlich mehr Geschmack. Schleuderung meines Waldblütenhonigs bzw. "Weinblüten/Lindenhonigs" meist Ende Juni.
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Ich schleudere das letzte Mal, wenn
die Sonnenblume verblüht ist, meist ist
das um den 5. Aug. Leider werden Sonnenblumen bei uns nur mehr sehr selten angebaut. In den letzten Jahren wurden auch bei uns Kürbisse angebaut. Das veraendert natuerlich auch das Endprodukt, den Honig.
Dieser Sommerhonig
wird schnell fest, dann ist er leuchtend gelb, er wird aber durch etwas Wärme
auch sofort wieder flüssig, dann hat er eine gelbbräunliche Färbung.
Er eignet sich hervorragend zur Notfallsvorsorge, da er im festen Zustand fast unbegrenzt lagerfähig ist, und durch die Lagerung nur geschmeidiger wird. Er ähnelt dann dem Cremehonig. Man hat vor allem bei Kindern weniger Patzerei.
Wer Honig zum Kochen verwenden will, sollte zu diesem Honig greifen, da dieser sehr süß ist und der Sorten-Geschmack ist nicht so ausgeprägt.
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Warum wird mancher Honig fest?
Im Verhältnis der Zuckerarten zueinander (Fruchtzucker zu Traubenzucker u.a.) kristallisiert Honig früher oder später aus. Grundsaetzlich wird jeder Honig bei kuehler Lagertemperatur frueher oder spaeter fest. Fester Honig ist grundsätzlich ein Qualitätsmerkmal, da ein einmal überhitzter Honig nicht mehr fest wird. Überhitzen, d.h. über 40 Grad erwärmen - dabei gehen Vitamine, Fermente und andere wertvolle Wirkstoffe verloren.
Viele Menschen wollen aber einen flüßigen Honig, daher muß ihn der Imker oder der Verbraucher selbst, vorsichtig erwärmen. Manchmal findet man dann eine feine weißgelbliche Schicht. Dies ist ein Zeichen, daß dieser Honig schon fest war und erwärmt wurde, dabei steigen noch im Honig enthaltene ganz feine Wachsteilchen und Blütenstaubteilchen auf und bleiben nach dem Erkalten auf der Oberfläche stehen. Man kann diese feinen Teilchen weggeben, aber selbstverständlich auch essen. Vor allem der Sonnenblumenhonig enthält sehr viele solcher Blütenstaubteilchen.
Sie können unter Flugaufnahmen Bienenstandort ersehen, woher mein Honig kommt. Bei der Betrachtung der Flugaufnahmen von Hasendorf kann man sich vorstellen, welche Sammelmöglichkeiten meine Bienen da haben.
Im Gegensatz dazu kommt der
Auslandshonig aus dem Supermarkt oft aus großflächigen Massentrachten aus
Osteuropa, Asien oder Südamerika. Bei Ihrem nächsten Supermarktbesuch gehen sie einmal beim Honigstand vorbei und lesen sie das Etikett der Honige.
Kleingedruckt werden sie auf dem sehr schönen Etikett vielleicht folgendes lesen:
HONIG AUS EU-LÄNDERN UND HONIG AUS NICHT-EU-LÄNDERN.
(Sie muessen genau schauen, denn das Ist in einer etwas kleineren Schrift gedruckt).
Woher dieser Honig kommt und mit welchen Honig-Sorten zusammengemischt wurde, können sie nicht feststellen?
Die Bienen, z.B im Urwald in Brasilien, produzieren den Honig genauso, wie die Bienen bei uns,
aber
durch wie viele Hände ist dieser Honig z.B. aus Asien, Südamerika oder aus dem Urwald wohl schon gelaufen.
Wie viele Menschen haben daran schon herumhandiert.
Wie schauen die Hygienezustände im Landesinneren aus, dort wo der Honig entnommen wird? Ohne Wasserversorgung und ohne Reinigungsmöglichkeiten, die bei uns selbstverständlich sind?
Welchen und wie lange ist dieses empfindliche Lebensmittel beim Schiffs-Transport zu uns, den verschiedensten Einflüssen ausgesetzt gewesen, bevor er bei Ihnen auf dem Frühstückstisch steht ?
Die Hygienevorschriften und der hygienische Standard sind bei uns sicherlich ganz anders.
Bei der geringen Menge Honig, die Sie im Jahr verbrauchen, wollen Sie da wirklich ein Risiko eingehen und diesen Honig kaufen.
Kaufen Sie daher österreichischen Honig beim Imker Ihres Vertrauens
und nicht
Echter Bienen-Honig HONIG AUS EU-LÄNDERN UND HONIG AUS
NICHT-EU-LÄNDERN abgefüllt in Österreich.